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Intravenöser Zugang (PVK)

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Intravenöser Zugang (PVK)
Peripherer Venenkatheter

Peripher-venöser Zugang

Bei  jedem  Notfallpatienten  soll  nach  situationsgerechter  Aufklärung  und  Einwilligung  (oder mutmaßlicher Einwilligung) ein peripher-venöser Zugang geschaffen werden. Bei Kindern ist, je  nach  Dringlichkeit  des  Eingriffes  eine sehr  kritische, situationsbedingte  Abwägung  zu treffen.  Stellen  sich  die  peripheren  Venenverhältnisse  bei  Kindern  als  sehr  schwierig  dar,  so ist eine periphere Venenpunktion zu unterlassen.

Der ÄLRD gibt für die Rettungsassistenten/-innen und die Notfallsanitäter/-innen den peripheren venösen Zugang frei, wenn die  Indikation dafür gegeben ist und der Patient einer weiteren  ärztlichen  Behandlung zugeführt wird (Transport in eine Behandlungseinrichtung). Die  Alarmierung des Notarztes ist nicht erforderlich, insofern keine  Komplikationen bei der Durchführung auftreten. Das Rettungsdienstpersonal  ist  verpflichtet  bei  dieser  „invasiven Maßnahme“ nach dem §630 BGB a-h zu handeln (vgl. Kapitel 11.2).

Oberflächliche  Venen   der  oberen  Extremität  sind  gut  zugänglich und meist  leicht  zu punktieren.  Nach  Stauung  mit  dem  Stauband  oder  der   Blutdruckmanschette  soll  nach geeigneten Venen gesucht werden, dabei ist die Reihenfolge Handrücken→Unterarm→Ellenbeuge zu beachten.  Die  Stauung  muss  so  fest  sein,  dass  sich die Venen füllen, ohne die arterielle Durchblutung zu unterbrechen (Pulskontrolle).

Nach  Hautdesinfektion  und  ausreichender  Einwirkzeit  wird  die  Vene  punktiert,  bei  der  die erfolgreiche  Punktion  am  wahrscheinlichsten  erscheint.  Beklopfen  und  Lagern  des  Armes unter     Herzniveau kann     die     Venenfüllung     verbessern. Zur Vermeidung     von Nadelstichverletzungen sind ausschließlich Braunülen mit Sicherungsclip zu verwenden (z.B. Braun Vasofix Safety).

Bei  mehreren  erfolglosen  Punktionsversuchen  berücksichtigen,  dass  der  Notarzt  auch  noch eine Punktionsoption haben muss!

Wenn die Vene durchstochen wurde, kann oberhalb der ersten Punktionsstelle dasselbe Gefäß erneut punktiert werden.

Nach  erfolgreicher  Punktion  wird  der  Stahlmandrin  unter  Vorschieben  der  Plastikkanüle entfernt,   dieStauung   gelöst   und   nach   sicherer   Fixierung   des   Zugangs   die   Infusion angeschlossen.

Bei  Verletzung  der  Gefäßwand  mit  Hämatombildung  wird  der  Zugang  entfernt  und  ein Verband  angelegt.  Die  paravenöse  Kanülenlage  erfordert  den  sofortigen  Infusionsstopp  und erneute Venenpunktion.

Intraarterielle  Punktionen  sind  sehr  selten  und  können  hauptsächlich  bei  Punktion  in  der Ellenbeuge auftreten (Pulsation an der Kanüle, Infusion läuft nicht ein bei ausreichend hohem Blutdruck). Dann soll die Kanüle entfernt und ein Druckverband angebracht werden.

Luftembolien sind bei  sorgfältigem  Arbeiten  nahezu  ausgeschlossen,  eine  Thrombophlebitis  ist eigentlich   nur   bei   hyperosmolarer   Lösung   (wie   Glucose   40%)   möglich,   aber   in   der Notfallsituation ohne Bedeutung.

Übersicht

Intravenöser Zugang (PVK)
Peripherer Venenkatheter

Typ
Prozeduren
Kategorie
Keine
Notarzt
fakultativ
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Weiterführende Links
Quelle
FB 37 SEK; ÄLRD Dr. Lotz; Richtlinien zur Notfallversorgung (V 3.0)
Version: 3.1 (Stand: 01.01.2024)

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